Vorführeffekt
Am 13. März war es endlich soweit: Zum ersten Mal beglückte Olli Schulz das Salzburger Rockhouse mit einem Besuch. Auf seiner „Live und Allein – Best of-Programm“-Tour kam er ohne seinen Hund Marie aber dafür mit „Special Guest“ und Freund – dem Wahlberliner Walter Schreifels.
Die Bühne, die mit lediglich zwei Akustikgitarren, zwei Polstermöbeln und einem Tischchen befüllt war, ließ den Rockhouse-Bar-Besuchern schnell klar werden, dass es ein eher gemütliches als derb-rockiges Konzert geben würde. Wer aber Olli Schulz kennt, weiß jedoch, dass dies kein Nachteil sein musste, denn labern kann man auch ohne große Dekoration und Bühnenshow.
Der Hamburger arbeitete vor seiner Karriere als Musiker als „Stagehand“ für verschiedene internationale Künstler. Während dieser Zeit schrieb er seine ersten eigenen Songs. Als sein Freund Marcus Wiebusch (Frontman der Gruppe „Kettcar“) diese hörte, bot er Olli Schulz an, auf seinem Label („Grand Hotel van Cleef“) eine Platte herauszubringen zu können. Anfang 2003 kam dann das erste Album „Brichst du mir das Herz, dann brech ich dir die Beine“ heraus. Bis heute hat er insgesamt drei Alben veröffentlicht („Das beige Album“ 2005 und „Warten auf den Bumerang“ 2006).
Das Warten hatte ein Ende
Angesetzt wurde das Konzert um 21 Uhr – im Vorspann „Special Guest“ Walter Schreifels, den gebürtigen Ney Yorker, der unter anderem durch frühere Hardcore Bands wie „Youth of Today“ oder „Rival School“ bekannt wurde. Doch die Menschenmassen im Rockhouse warteten vergeblich auf einen Auftritt so schien es zumindest in den ersten Minuten. Doch dann betraten um 21.45 Uhr zwei doch sehr unspektakulär bekleidete Typen die Bühne, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Der großgewachsene 29-jährige Hamburger Olli Schulz in braunem Hemd und Schlabberhose und der eher schmächtige 38-jährige New Yorker in schon sehr verbraucht wirkenden Jeans und einem „Iron Maiden“-Leibchen. Gleich zu Beginn erklärte Olli Schulz, dass er ohne sein Band unterwegs sei, weil sie im Moment keine Zeit hätten.
Nach einem langen und wortreichen Intro, in dem er zusätzlich erklärte, er und Walter Schreifels würden abwechselnd Songs zum Besten geben, ging nun endlich das Konzert los, und zwar mit „Vorführeffekt“ – das er seinem alten Chemieprofessor widmete. Dieser hatte sich bei einem missglückten Versuch einst an der Pulsschlagader verletzt und richtete so ein Blutbad im Chemieraum an. Was Olli Schulz, der stets im Unterricht „Metal“ hörte, damals bestens ins musikalische Konzept passte.
Beim ersten Lied, das Olli Schulz je geschrieben hat („Song ohne Grund“ aus dem Jahre 2003 und seinem Debütalbum „Brichst du mir das Herz, dann brech ich dir die Beine“) ist zwar laut Aussage des Komponisten nichts Besonderes dran, aber man solle doch genau auf den Reim hören – deswegen hätte auch „Sido“ bei ihm angefragt und gemeint, er solle doch sein „Songwriter“ werden. Dazu gab es auch während der Nummer ein paar Tipps für die Anwesenden, die selbst in einer Band spielen – welche Posen man auf alle Fälle auf der Bühne vermeiden sollte.
Walter Schreifels’ Auftritt
Nun war auch endlich Walter Schreifeln an der Reihe. Olli Schulz machte es sich auf Sessel gemütlich und sein Gefährte fing an, seiner Musik, seiner Stimme gehör zu verschaffen. Nicht mehr ganz so heftig, wie er aus früheren Hardcore-Zeiten berühmt-berüchtigt war – beschränkt auf eine Akustikgitarre und einer Mundharmonika verliert sich der „Speed“, die Aggressivität. Das, was übrig blieb, war eine Art Indie-Folk, vergleichbar mit den „Two Gallants“ und den „Bright Eyes“, was aber nicht weniger hörenswert war.
Nach vier teils sehr eingängigen Songs war es dann wieder soweit und Olli Schulz bewegte sich schwerfällig von seinem Sessel in Richtung Mikrofon. Zum Vergnügen der Zuschauer bewies er in diesem Augenblick, dass alle noch so erfolgreichen mit einer fixen Akkordfolge zu spielen wären und stimmte bekannte Lieder von Grönemeyer, Westernhagen und „Juli“ an. Vor einem seiner Lieblingslieder „Nimm mein Mixtape, Baby“ legalisierte er kurzerhand das Brennen von CDs, weil seiner Meinung nach einfach zu viele Interpreten Platten nur mit einem guten Song drauf produzieren. Als Beispiel dafür nannte er „Eagle Eye Cherry“, der in Ollis Augen mit „Save Tonight“ einen echt guten Song aufgenommen hatte, der Rest des Albums wäre hingegen Müll gewesen.
Im letzten Auftreten von Walter Schreifels gab er noch paar alte Songs aus seiner Feder zum besten – unter anderem die Akustik-Variante des „Rival School“-Hits „Used For Glue“. Zu guter Letzt waren beide gleichzeitig am Gitarrespielen und spielten das extra für den Salzburg-Auftritt einstudierte Lied von „Opus“ – „Life is live“. Schade, dass es diese Version nur bei Live-Konzerten zu hören gibt nicht auf einer Platte – die Interpretation der beiden hätte sich auf alle Fälle ein größeres Publikum verdient.
Nach zwei weiteren Zugaben gab man sich geschlagen und machte nur allzu deutlich klar, dass man in zehn Minuten am Merchandising-Stand anzutreffen wäre. Den Zuschauern, ob des witzigen und kurzweiligen Vergnügens, war das Grinsen noch anzumerken. Manch Kabarett strapazierte die Lachmuskeln weniger als Olli Schulz und Walter Schreifels im Doppelpack. Falls sich beide wieder einmal in Salzburg aufhalten werden, sollte man sich das Musik- und Humorerlebnis auf keinen Fall entgehen lassen.
Die Bühne, die mit lediglich zwei Akustikgitarren, zwei Polstermöbeln und einem Tischchen befüllt war, ließ den Rockhouse-Bar-Besuchern schnell klar werden, dass es ein eher gemütliches als derb-rockiges Konzert geben würde. Wer aber Olli Schulz kennt, weiß jedoch, dass dies kein Nachteil sein musste, denn labern kann man auch ohne große Dekoration und Bühnenshow.
Der Hamburger arbeitete vor seiner Karriere als Musiker als „Stagehand“ für verschiedene internationale Künstler. Während dieser Zeit schrieb er seine ersten eigenen Songs. Als sein Freund Marcus Wiebusch (Frontman der Gruppe „Kettcar“) diese hörte, bot er Olli Schulz an, auf seinem Label („Grand Hotel van Cleef“) eine Platte herauszubringen zu können. Anfang 2003 kam dann das erste Album „Brichst du mir das Herz, dann brech ich dir die Beine“ heraus. Bis heute hat er insgesamt drei Alben veröffentlicht („Das beige Album“ 2005 und „Warten auf den Bumerang“ 2006).
Das Warten hatte ein Ende
Angesetzt wurde das Konzert um 21 Uhr – im Vorspann „Special Guest“ Walter Schreifels, den gebürtigen Ney Yorker, der unter anderem durch frühere Hardcore Bands wie „Youth of Today“ oder „Rival School“ bekannt wurde. Doch die Menschenmassen im Rockhouse warteten vergeblich auf einen Auftritt so schien es zumindest in den ersten Minuten. Doch dann betraten um 21.45 Uhr zwei doch sehr unspektakulär bekleidete Typen die Bühne, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Der großgewachsene 29-jährige Hamburger Olli Schulz in braunem Hemd und Schlabberhose und der eher schmächtige 38-jährige New Yorker in schon sehr verbraucht wirkenden Jeans und einem „Iron Maiden“-Leibchen. Gleich zu Beginn erklärte Olli Schulz, dass er ohne sein Band unterwegs sei, weil sie im Moment keine Zeit hätten.
Nach einem langen und wortreichen Intro, in dem er zusätzlich erklärte, er und Walter Schreifels würden abwechselnd Songs zum Besten geben, ging nun endlich das Konzert los, und zwar mit „Vorführeffekt“ – das er seinem alten Chemieprofessor widmete. Dieser hatte sich bei einem missglückten Versuch einst an der Pulsschlagader verletzt und richtete so ein Blutbad im Chemieraum an. Was Olli Schulz, der stets im Unterricht „Metal“ hörte, damals bestens ins musikalische Konzept passte.
Beim ersten Lied, das Olli Schulz je geschrieben hat („Song ohne Grund“ aus dem Jahre 2003 und seinem Debütalbum „Brichst du mir das Herz, dann brech ich dir die Beine“) ist zwar laut Aussage des Komponisten nichts Besonderes dran, aber man solle doch genau auf den Reim hören – deswegen hätte auch „Sido“ bei ihm angefragt und gemeint, er solle doch sein „Songwriter“ werden. Dazu gab es auch während der Nummer ein paar Tipps für die Anwesenden, die selbst in einer Band spielen – welche Posen man auf alle Fälle auf der Bühne vermeiden sollte.
Walter Schreifels’ Auftritt
Nun war auch endlich Walter Schreifeln an der Reihe. Olli Schulz machte es sich auf Sessel gemütlich und sein Gefährte fing an, seiner Musik, seiner Stimme gehör zu verschaffen. Nicht mehr ganz so heftig, wie er aus früheren Hardcore-Zeiten berühmt-berüchtigt war – beschränkt auf eine Akustikgitarre und einer Mundharmonika verliert sich der „Speed“, die Aggressivität. Das, was übrig blieb, war eine Art Indie-Folk, vergleichbar mit den „Two Gallants“ und den „Bright Eyes“, was aber nicht weniger hörenswert war.
Nach vier teils sehr eingängigen Songs war es dann wieder soweit und Olli Schulz bewegte sich schwerfällig von seinem Sessel in Richtung Mikrofon. Zum Vergnügen der Zuschauer bewies er in diesem Augenblick, dass alle noch so erfolgreichen mit einer fixen Akkordfolge zu spielen wären und stimmte bekannte Lieder von Grönemeyer, Westernhagen und „Juli“ an. Vor einem seiner Lieblingslieder „Nimm mein Mixtape, Baby“ legalisierte er kurzerhand das Brennen von CDs, weil seiner Meinung nach einfach zu viele Interpreten Platten nur mit einem guten Song drauf produzieren. Als Beispiel dafür nannte er „Eagle Eye Cherry“, der in Ollis Augen mit „Save Tonight“ einen echt guten Song aufgenommen hatte, der Rest des Albums wäre hingegen Müll gewesen.
Im letzten Auftreten von Walter Schreifels gab er noch paar alte Songs aus seiner Feder zum besten – unter anderem die Akustik-Variante des „Rival School“-Hits „Used For Glue“. Zu guter Letzt waren beide gleichzeitig am Gitarrespielen und spielten das extra für den Salzburg-Auftritt einstudierte Lied von „Opus“ – „Life is live“. Schade, dass es diese Version nur bei Live-Konzerten zu hören gibt nicht auf einer Platte – die Interpretation der beiden hätte sich auf alle Fälle ein größeres Publikum verdient.
Nach zwei weiteren Zugaben gab man sich geschlagen und machte nur allzu deutlich klar, dass man in zehn Minuten am Merchandising-Stand anzutreffen wäre. Den Zuschauern, ob des witzigen und kurzweiligen Vergnügens, war das Grinsen noch anzumerken. Manch Kabarett strapazierte die Lachmuskeln weniger als Olli Schulz und Walter Schreifels im Doppelpack. Falls sich beide wieder einmal in Salzburg aufhalten werden, sollte man sich das Musik- und Humorerlebnis auf keinen Fall entgehen lassen.
guda - 15:28