Jeanny23 - 14:10

Frage Nr.2 (Kapitel 2.1 S. 180)

Welche Ebenen kann man bei der staatlichen Privatisierungspolitik allgemein unterscheiden? Inwiefern ist eine umfassende Privatisierungspolitik Kennzeichen eines grundlegenden Strukturwandels des Kapitalismus?

1.Drei Ebenen der staatlichen Privatisierung:

a) Staatskapitalprivatisierung = Überführung von Unternehmen, die bislang vollständig oder teilweise im Staatseigentum waren, in Privateigentum

b) Aufgabenprivatisierung = schrittweise Privatisierung öffentlicher Unternehmen aus dem Bereich der Infrastruktur, die bislang aufgrund der sozialen Bedeutung ihrer angebotenen öffentlichen Güter, als Träger öffentlicher Aufgaben fungierten.

c) Staatsprivatisierung = (Teil-)Privatisierung von klassischen Staatsfunktionen (z.B: privatwirtschaftliche Sicherheitsdienste, Universitäten) und Unterwerfung staatlicher Einrichtungen unter die Normen privatwirtschaftlicher Unternehmensprinzipien (öffentliche Verwaltungen, Universitäten).

2. Privatisierungspolitik als Kennzeichen für Strukturwandel des Kapitalismus:

Die Privatisierungspolitik des Staates ist ein Kennzeichen des Strukturwandels des Kapitalismus, da bislang, die vor allem in Westeuropa noch bestehenden mixed economics (= staatliches Eigentum an Produktionsmitteln als Korrektiv (= Mittel zum Ausgleich) zum privatwirtschaftlichen Eigentum an Produktionsmitteln) radikal in eine fast ausschließlich privatwirtschaftliche Ökonomie umgewandelt werden.


Frage 16)
Beschreiben und erläutern Sie die ‚Kettenreaktionen’ von Investition und Produkt-‚Innovation’ im Kapitalakkumulationsprozess!

Es besteht ein Zusammenhang von Medientechniken mit Investitions-, Produktions-, Distributions-, und Konsumtionsmitteln. Daraus ergeben sich Investitions-/ Produktions- und Innovations- Zwänge. Diese lösen bestimmte Kettenreaktionen von Investition und Produkt- Innovation im Kapitalakkumulationsprozess aus.
Treibende Kräfte:
- das durch Profitmaximierung angehäufte Kapital, dessen Entwertung durch Überakkumulation, Überkapazität und Überproduktion droht
- Gefahr der gesättigten Märkte
Im Zusammenhang damit spielt die Entwicklung und der Einsatz alter und neuer Medientechniken eine zentrale Rolle.

Der Ersatz von alter durch neue Medientechnik dient drei Zielen:
- langlebige Gebrauchswaren zu möglichst kurzlebigen Gebrauchswaren
- langlebige Gebrauchswaren zu möglichst kurzlebigen Verbrauchwaren
- Erweiterung der Produktion und des Verkaufs von kurzlebigen Verbrauchswaren (z.B.: Wegwerfkamera).

Innovations- /Obsoleszenz (= Abnutzung) – Strategien:
- geplante funktionell- technische O. als reale Funktionsveränderung /-erweiterung hinsichtlich des Zusatzgebrauchwert eines Produkts
- geplante qualitative O. als reale Gebrauchswertverschlechterung (frühzeitiger Verschleiß)
- geplante psychische/ ästhetische O. als ästhetische Innovation/Veralterung als bewusstseinsmässige Gebrauchswertentwertung (unmodern machen)


(siehe: Entwicklung von Medientechniken im Kapitalinteresse S.52)

Frage 19
Beschreiben und erläutern Sie Strategien von Innovation/Obsoleszenz für Produktions- und Konsumtionsmittel!

• 3 Strategien → eingesetzt zur Erreichung der „Umwandlungs“- Ziele
= Ersatz von „alter“ durch „neue“ Medientechnik → existenznotwendig für die Kapitalakkumulation
(= Kapitalanhäufung)

1. Funktionell-technische Innovation/Obsoleszenz (= lat. Abnützung, Veraltung)
= reale Funktionsveränderung/ -erweiterung
→ des Grund- und/oder Zusatz- Gebrauchswertes eines Produkts

2. Qualitative Innovation/Obsoleszens
= reale Gebrauchswert- Verschlechterung
z.B. → „eingebauter“ frühzeitiger Verschleiß
Verkürzung der physischen/wirtschaftlichen Lebensdauer von Produkten
Unterlassung von möglichen Qualitäts- und Haltbarkeitsverbesserungen

3. Psychische/ ästhetische Innovation/Obsoleszenz
= bewusstseinsmäßige Gebrauchsentwertung → ästhetische Innovation/ Veralterung
→ „Warenästhetik“
(„Unmodernmachen“ eines noch im Gebrauch befindlichen/ grundsätzlich brauchbaren Langlebigen Produkts)

• Strategien = kapitalistische Gesetzmäßigkeiten
→ Verkürzung der Lebensdauer von Produkten
→ beschleunigter Modewechsel
→ in der Regel in Kombination miteinander angewandt

Bsp.: Produktsystem mit mehreren Produktelementen (z.B. Kamera, Film, Projektor, Zubehör)
→ ein zentrales Element wird so verändert, dass das gesamte bisherige System unbrauchbar wird (z.B. Einstellung der Produktion bestimmter Ersatzteile) unbrauchbar erscheint (z.B. unmodernes Design, schlechtere Qualität)


• Erfolg derartiger Strategien
→ konkrete produktbezogene Werbe- und Marketingmaßnahmen
→ vielfältige allumfassense Stimulierungen (per Werbung, Marketing, PR, Kunst…)
eines gesellschaftlichen Umwetungsprozesses von Werten
(z.B. Geringschätzung des „Altem ↔ Hochschätzung des „Neuem“; Überwindung von Sparsamkeit…)

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